Schritt 2: Inhalt überarbeiten

Nach einer kurzen, oder auch längeren Pause ist der Kopf wieder frei, um den Text neu zu lesen und es geht mit der eigentlichen Textoptimierung los: der inhaltlichen Überarbeitung.

Faktencheck

Man könnte davon ausgehen, dass sämtliche Zahlen, Daten und Fakten im Text korrekt sind, wenn du diesen selbst geschrieben hast – immerhin verfügst du über ausreichend Expertise im jeweiligen Fachgebiet. Und gerade deshalb ist ein sorgfältiger Check umso wichtiger. Überprüfe in deinem Text, ob sich Zahlendreher eingeschlichen haben und alle Eigennamen sowie andere Bezeichnungen korrekt sind. Hier ist das langsame Lesen der einzelnen Wörter bzw. der Abgleich von Informationen wichtig, weil uns unser Gehirn ansonsten austrickst und  vermeintlich bekannte Zahlen und Begriffe im Kopf korrigiert. Also: Tempo reduzieren und langsam durchgehen!

Volle Konzentration auf das Thema

Als Expertin oder Experte hast du ein umfangreiches Wissen, das präsentiert werden will – und so fällt es oft schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Leicht driften wir dabei in Detaildiskussionen ab, die nicht unbedingt Gegenstand des Artikels, Newsletters oder Blogbeitrags sind. Erinnere dich immer wieder an das eigentliche Thema oder den Schwerpunkt des Textes und frage dich, ob alle Absätze und Infos relevant sind. Fokussiere dich auf die Hauptaussage des Textes und springe nicht von einem Detail zum nächsten. Es ist nicht möglich, dein ganzes Wissen in einen Artikel zu packen – es gibt noch mehr Gelegenheiten, dieses zu teilen. Konzentriere dich daher auf das, was in diesem Text wirklich relevant ist und streiche mutig Inhalte, die vielleicht nicht optimal dazu passen.

Wissen der Leserinnen und Leser

Beim Überarbeiten von Texten gilt es vor allem den Fokus auf den Leser bzw. die Leserin zu legen. Dabei ist einerseits zu beachten, welches Wissen vorausgesetzt werden kann und andererseits, welchen Nutzen die Leserinnen und Leser aus dem Text ziehen sollen. Kannst du davon ausgehen, dass dein Zielpublikum mit den verwendeten Fachbegriffen und Abkürzungen vertraut ist? Oder solltest du doch das eine oder andere näher erläutern? All diese Fragen musst du dir natürlich bereits zu Beginn des Schreibprozesses stellen, in der Überarbeitungsphase hast du jedoch nochmal Gelegenheit für das Finetuning und du kannst Informationen ergänzen oder streichen.

Der rote Faden

Als Autor bzw. Autorin des Textes weißt du genau, was im Text steht. Leserinnen und Leser wissen dies nicht. Gestalte die Informationen so, dass diese leicht verständlich und nachvollziehbar sind. Überprüfe daher, ob einzelne Überschriften und Textabschnitte zusammenpassen, die Reihenfolge der Abschnitte Sinn macht oder noch eine Überleitung hinzugefügt werden muss. Stimmt die logische Abfolge bei Argumente? Eine Möglichkeit zur Überprüfung ist, den Text auszudrucken und das Blatt Absatz für Absatz zu zerschneiden. Anschließend kann ein wenig mit der Reihenfolge der einzelnen Textbausteine gespielt werden, denn die Abschnitte lassen sich so leicht hin- und herschieben. Der Medienwechsel kann hier zusätzlich unterstützen. Probiere es gerne beim nächsten Blogbeitrag, Newsletter oder Zeitungsartikel aus!

Mein Tipp

Wenn es dir schwer fällt, einzelne Teile oder ganze Absätze zu löschen, speichere beim Überarbeiten unterschiedliche Versionen ab. So hast du nie das Gefühl, dass etwas verloren geht und solltest du später doch einen zuvor gestrichenen Abschnitt verwenden wollen, kannst du diesen ganz einfach wieder hineinkopieren. Aus Erfahrung weiß ich, dass dies selten der Fall ist ?.

Viel Erfolg beim inhaltlichen „Ausmisten“ eurer Texte. Worauf es bei der weiteren Überarbeitung noch ankommt, verrate ich dir im nächsten Blogbeitrag.

Welche Fragen oder Checklisten helfen dir dabei, deine Texte inhaltlich zu überarbeiten? Schreib mir gerne, mit welcher Frage du deinen Text an dieser Stelle durchforstest.