März 2023
Textoptimierung

Schritt 4: Rechtschreibung, Grammatik & Co prüfen

Idealerweise hast du dir und deinem Text nach der inhaltlichen und sprachlichen Überarbeitung wieder eine kleine Pause gegönnt. Das ist umso wichtiger, weil es nun Zeit für den Feinschliff ist.

Dabei gilt es, die Grammatik zu prüfen, sowie mögliche Tipp- und Satzzeichenfehler zu finden, die sich möglicherweise bei der Überarbeitung eingeschlichen haben. Leichter gesagt, als getan, denn unser Gehirn ist Meister darin, fehlende Buchstaben für uns zu ergänzen oder Buchstabendreher zu korrigieren. Prinzipiell ist das eine tolle Leistung unseres Gehirns, aber eben nicht, wenn wir Fehler finden wollen bzw. müssen.

 Mit den folgenden Tipps können wir unser Gehirn ein wenig austricksen:

Abschließend gibt es noch mein Fazit zu den Möglichkeiten und Grenzen der Optimierung der eigenen Texte. Viel Freude beim Lesen und Umsetzen!

Schritt 4_Rechtschreibung und Co
Zeit für den Feinschliff!

Korrektur-Tools verwenden

Bevor wir einen Text zum letzten Mal überarbeiten, sollten unbedingt (meist sogar kostenlose) Korrektur-Tools verwendet werden. Warum ist das so wichtig? Ob du Texte selbst korrigierst, oder diese Arbeit lieber an eine Korrekturleserin abgibst, Studien haben gezeigt, dass bei der Korrektur von Texten max. 95–97 % der Fehler gefunden werden. Wenn also die offensichtlichen Tippfehler schon vorab eliminiert werden können, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass schlussendlich ein fehlerfreier Text entsteht.

Es lohnt sich daher unbedingt, die Rechtschreib- und Grammatikprüfung in Word oder dem Textverarbeitungsprogramm deiner Wahl zu aktivieren und abschließend den Text zu prüfen. Diese Programme erkennen bereits sehr viel. Dennoch kann es sein, dass noch Fehler im Text sind, denn manches wird vom System nicht als falsch erkannt. Vor allem dann nicht, wenn es das Wort in beiden Varianten gibt, wie z. B. das/dass, seid/seit oder Bauch/Brauch.

Für den Fall, dass auch du viele Texte online schreibst, wie zum Beispiel neue Posts auf Facebook, LinkedIn oder Instagram, oder auch E-Mails, kann ich LanguageTool sehr empfehlen. Einmal installiert, werden Fehler direkt im Browser angezeigt und Korrekturvorschläge gemacht. So können „grobe Schnitzer“ im Alltag vermieden werden.

Texte ausdrucken

Sobald die automatische Rechtschreibprüfung abgeschlossen ist, macht es durchaus Sinn, den Text auszudrucken – besonders dann, wenn dieser später auch gedruckt werden soll. Ja, ich weiß, dass dies vermutlich nicht die ökologischste Variante ist. Dennoch muss ich aus Erfahrung sagen, dass ich die meisten Fehler immer noch auf Papier finde. Das schafft Abwechslung zur Bildschirmarbeit. Außerdem kann ich meine Ausdrucke ganz bequem auf die Terrasse mitnehmen, eine Tasse Kaffee dazu genießen und beim Nachdenken den Blick ins Grüne bzw. in die Ferne schweifen lassen – das bedeutet zusätzliche Entlastung für die Augen und erhöht die Konzentrationsfähigkeit (vorausgesetzt es gibt dort nicht zu viele Ablenkungen).

Auch für die weiteren Hinweise ist es von Vorteil, den Text auf weißem, nicht glänzendem Papier ausgedruckt vor sich zu haben …

Richtungswechsel

Wir sind es gewohnt, Texte von links (oben) nach rechts (unten) zu lesen – so schreiben wir auch und nur so machen Texte für uns, in unserer Sprache, Sinn. Wie soll daher beim Lesen die Richtung gewechselt werden? Um uns selbst bzw. unser Gehirn zu überlisten, habe ich einen besonderen Tipp: versuche mal den Text Satz für Satz bzw. Absatz für Absatz von hinten nach vorne zu lesen. So konzentrieren wir uns nicht mehr so stark auf den Inhalt und die Zusammenhänge, sondern können besser die einzelnen Wörter und ihre korrekte Schreibweise überprüfen. Auch die Grammatik innerhalb eines Satzes lässt sich so gut prüfen. Ja, das ist zeitaufwendig und bei langen Texten vermutlich weniger leicht umzusetzen. Ich wende diese Technik aber vor allem bei Drucksorten zu Werbezwecken an, bei denen der erste Eindruck zählt!

Lesehilfe verwenden

Damit meine ich nicht die Lesebrille – wobei diese natürlich aufgesetzt werden sollte, wenn du eine benötigst ?. Unter „Lesehilfe“ verstehe ich ein leeres Blatt Papier, das du quer über deinen Text legst. Rutsche dann beim Lesen Zeile für Zeile nach unten. Dadurch werden unsere Augen gezwungen, sich immer nur genau auf die frei gelegte Zeile zu konzentrieren. Unsere Augen können nicht hin- und herspringen. So verringerst du bereits deine Lesegeschwindigkeit. Wenn du nun auch noch bewusst das Tempo beim Lesen rausnimmst, kannst du den Fokus auf die Schreibweise der einzelnen Wörter sowie den richtigen Gebrauch von Satzzeichen lenken und entdeckst bestimmt den ein oder anderen Fehler. Probiere es aus!

Zeit nehmen

Auch dieser letzte Arbeitsschritt der Textüberarbeitung ist zeitintensiv und ggf. sogar mühsam. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du den Text nicht mehr sehen kannst oder willst und fragst dich, ob du überhaupt noch etwas finden wirst. Allgemeine Voraussetzung dafür, dass dir etwas auffällt, ist natürlich, dass du mit der neuen Rechtschreibung und den Grammatikregeln vertraut bist bzw. im Zweifelsfall im Duden nachschlägst (das geht auch ganz bequem online). Wenn du die Möglichkeit hast, nimm dir die Zeit und die Ruhe und wirf noch einen letzten Blick auf das Geschriebene. Es lohnt sich!

Fazit

Du hast es geschafft und bist deinem finalen Text in großen Schritten näher gekommen. Gratuliere zu deinem Durchhaltevermögen und der Zeit, die du dir und deinem Text gegeben hast! Abhängig vom Zweck des Textes und deinen eigenen Qualitätsansprüchen hast du nun 2 Möglichkeiten: Der Text passt für dich und deine Anforderungen und ist bereit für die Veröffentlichung. Wenn du jedoch noch einen Schritt weitergehen möchtest und dir Feedback einer außenstehenden Person wichtig ist, kontaktiere eine Korrekturleserin – zum Beispiel mich ?. Gerne unterstütze ich dich mit einem professionellen Korrektorat, dem letzten Schritt vor der Veröffentlichung eines Textes. Schreibe mir, ich freue mich auf dein Textprojekt!